Al Andalus
Dieser historische Luxuszug mit seinen 20er-Jahre-Waggons wurde 1985 in Betrieb genommen, seit 2004 umfassend renoviert und rollt nun endlich wieder durch das wunderschöne Andalusien!
Nun ist er wieder das "fahrende Fünf-Sterne-Hotel im glamourösen Stil der Belle Epoque".
Argentinien - "Tren a las Nubes"
In Argentinien nimmt der Touristikzug "Tren a las Nubes" (Zug in den Wolken) den saisonalen Betrieb wieder auf. Von der Provinzhauptstadt Salta geht es dreimal pro Woche bis nach San Antonio de los Corbes. Die Abfahrten sind am Dienstag, Donnerstag und Samstag. Auf der 271 Kilometer langen Gebirgsstrecke überquert der Zug 29 Brücken und fährt durch 21 Tunnel. Höhepunkt ist die Überquerung des Viadukts La Polvorilla auf 4.220 Metern Höhe. Der Zug hat Platz für 300 Passagiere. Die Rückfahrt nach Salta erfolgt per Bus.
Griechenland - Pilionbahn
Die Pilionbahn ist eine Schmalspurbahn aus dem 19. Jahrhundert. Nachdem der Betrieb zwischenzeitlich eingestellt wurde, können Touristen heute wieder von Ano Lechonia bis Milies fahren. Die 15 Kilometer lange Strecke ist seit 1996 wieder in Betrieb, nachdem sie 1971 stillgelegt wurde. Daraufhin gründete sich der Verein der Freunde der Bahn, der mit seinen Mitgliedern dafür sorgt, dass am Wochenende von Ostern bis September, an Weihnachten und zu Epiphanias jeweils eine Fahrt auf der historischen Strecke stattfindet.
Seit 1999 stehen für die historischen Züge zwei neue Schöma-Diesellokomotiven zur Verfügung, die äußerlich als „Dampfloks“ gestaltet wurden. Die verbliebene betriebsfähige Dampflokomotive wird für Gruppen auf Bestellung ab Ano Lechonia eingesetzt.
Rekordbahnhöfe in aller Welt
Stand: 04.01.2017 von Tobias Christ
Wo steht der größte Bahnhof der Welt? In welcher Stadt gibt es den meistgenutzten – mit täglich drei bis vier Millionen Passagieren? Und welcher hat mit 3,5 Milliarden Euro am meisten Geld gekostet? Hier erfahren Sie es.
Am Anfang waren sie einfache Zweckbauten. Später wuchsen sie zu Kathedralen des Fortschritts heran, um dann wieder an Bedeutung einzubüßen: Bahnhöfe erzählten immer auch viel über den Stellenwert der Eisenbahn. In Deutschland gibt es heute rund 5.400 Bahnhöfe und Bahnhofsstationen. Manche sind schmutzig und langweilig, manche postmodern kühl, manche zeugen nach wie vor von der großen Zeit der Dampflokomotiven. Der Hauptbahnhof von Frankfurt am Main etwa, fertiggestellt im Jahr 1888, gehörte damals zu den ersten deutschen Prachtbauten der Bahnhofsarchitektur. Bahnhöfe waren zu jener Zeit mehr als nur Drehkreuze der Mobilität – sie waren zentrale Orte der Kommunikation und des Aufbruchs. Mit dem Siegeszug des Automobils wurden sie unwichtiger. Aber noch immer können Bahnhöfe faszinieren. Doch welche ragen heraus aus der Masse?
Der meistgenutzte Bahnhof der Welt: Shinjuku in Tokio
In der Hauptverkehrszeit steigen hier 500 Fahrgäste ein und aus – pro Sekunde. Der Shinjuku-Bahnhof im Westen Tokios gilt als der meistbesuchte Bahnhof der Welt. Zwischen drei und vier Millionen Menschen nutzen täglich diesen Irrgarten aus S- und U-Bahn-Bahnstationen sowie Einkaufspassagen.
Der größte Bahnhof der Welt: Grand Central Terminal in New York
Der Grand Central Terminal im Big Apple ist eine amerikanische Legende: Gemessen an den Gleisen (67) und seiner Fläche (200 Quadratkilometer) ist er der größte Bahnhof der Welt – und vielleicht auch der schönste. Das Luxus-Hotel „Waldorf Astoria“ hat hier sogar einen eigenen Bahnsteig, den die Gäste über einen unterirdischen Gang erreichen können. Außerdem gibt es einen Tennisklub und ein Fundbüro, das rund 50.000 verloren gegangene Gegenstände pro Jahr annimmt. Am 2. Februar 1913 wurde der Endbahnhof mit seiner riesigen Wartehalle eingeweiht, durch die heute etwa 750.000 Menschen pro Tag laufen. In den 1970er-Jahren wäre die architektonische Schönheit aus der „Belle Époque“ beinahe abgerissen worden, doch zum Glück kam es anders.
Der teuerste Bahnhof der Welt: „Oculus“ in New York
In New York steht nicht nur der größte Bahnhof, sondern auch der teuerste: „Oculus“ heißt der erst kürzlich eröffnete Verkehrsknotenpunkt neben dem Anschlagsort vom 11. September 2001. Den unterirdischen Bahnhof mit seiner vogelartig geschwungenen Halle entwarf der spanische Stararchitekt Santiago Calatrava. Doch der Bau dauerte nicht nur erheblich länger als geplant, sondern wurde mit umgerechnet 3,5 Milliarden Euro auch doppelt so teuer wie ursprünglich vorgesehen. Rund 200.000 Pendler täglich sollen die kostspielige Station in Manhattan, deren Form Calatrava mit einer Taube verglich, einmal nutzen. Damit wäre „Oculus“ der drittgrößte Verkehrsknotenpunkt der amerikanischen Metropole.
Der höchstgelegene Bahnhof der Welt: „Tanggula“ (Tibet)
Passagiere steigen hier weder ein noch aus: An der höchsten Bahnstation der Welt namens „Tanggula“ halten Züge nur, um Gegenverkehr vorbeizulassen. Das Bahnhofsgebäude im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China dient lediglich als Materiallager, ist aber dennoch ein echter Höhepunkt. Denn kein Bahnhof liegt höher als Tanggula, was übersetzt heißt: „Berg, den nicht mal ein Adler überwinden kann“. Die Bahnstation liegt 5.068 Meter über dem Meeresspiegel und gehört zur Lhasa-Bahn, die die chinesische Provinz Qinghai mit Lhasa, der Hauptstadt Tibets, verbindet. An der Station Tanggula kann es bis minus 30 Grad kalt werden, außerdem herrscht akute Sauerstoff-Knappheit. Die Züge verfügen deshalb über eine zusätzliche Sauerstoff-Versorgung.
Der tiefste U-Bahn-Bahnhof der Welt: Arsenalna in Kiew (Ukraine)
Überaus lange Rolltreppen führen zu einigen Stationen der U-Bahn in Kiew hinab. Eine liegt besonders weit unten. Die Station Arsenalna liegt genau 105,5 Meter tief und gilt damit als der tiefste U-Bahn-Bahnhof der Welt. Diese Bauweise hängt vor allem mit den Bedrohungen des Kalten Kriegs zusammen: Einige Stationen der 1960 eingeweihten Kiewer Metro dienten als Schutzeinrichtungen im Krisenfall. Der trat zum Glück nicht ein, und deshalb kann die Schönheit von Arsenalna noch heute bewundert werden. Die Architektur ist für eine U-Bahn-Station außergewöhnlich prunkvoll und sollte einst den Stolz der Arbeiterklasse ausdrücken. Rund 26.000 Gäste nutzen täglich den hübschen Rekord-Haltepunkt der Kiewer Linie 1.
Der längste Hallenbahnhof Deutschlands: Berlin-Spandau
Berlin-Spandau hat zwar keinen geografischen, dafür aber einen architektonischen Deutschland-Rekord zu bieten: Der dortige Bahnhof hat ein Dach von 432 Meter Länge – keine Bahnsteighalle in Deutschland ist damit länger. Die Glasflächen des von 1996 bis 1998 gebauten Palasts sind 20.000 Quadratmeter groß. Wegen der sichttrübenden Schmutzablagerungen sollten sie eigentlich regelmäßig von vier ferngesteuerten Putzrobotern gereinigt werden. Doch aktuell streikt die Technik, weshalb die Reinigung vorübergehend von Hand übernommen wird. Der Bahnhof Berlin-Spandau wurde vom bekannten Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner geplant. Mehrere ICE-, IC- und Regionallinien machen hier Halt.
Der älteste Bahnhof Deutschlands: Vienenburg
Die erste staatliche Eisenbahnstrecke Deutschlands führte ab 1838 von Braunschweig nach Wolfenbüttel in Niedersachsen. Kurze Zeit später wurde die „Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn“ in Richtung Bad Harzburg erweitert. Die Gleise führten auch durch den kleinen Ort Vienenburg, wo ab 1838 ein Bahnhof gebaut wurde, den es noch heute gibt. In Deutschlands ältesten noch erhaltenem Bahnhofsgebäude befinden sich heute ein Café, die Touristeninformation und das örtliche Eisenbahnmuseum. Gleich nebenan hat die Gemeinde mit ihren etwa 5.000 Einwohnern ein weiteres Gebäude mit Geschichte zu bieten: Im Kaisersaal machte 1875 kein Geringerer als Kaiser Wilhelm I. Station.
Der größte Rangierbahnhof der Welt: Bailey Yard im US-Bundesstaat Nebraska
Viele Menschen haben ihn bisher nicht zu Gesicht bekommen, denn hier macht kein Personenzug Halt: Der Rangierbahnhof Bailey Yard nahe der Kleinstadt North Platte im US-Staat Nebraska ist ein Gigant. Er ist rund 12 Quadratkilometer groß, 13 Kilometer lang und umfasst 507 Gleiskilometer, auf denen sich rund 15.000 Güterzüge täglich bewegen. Damit gibt es weltweit keinen größeren Rangierbahnhof. Gleich danach folgt übrigens ein deutscher Güterzug-Knotenpunkt: Der Rangierbahnhof Maschen bei Hamburg hat immerhin 300 Kilometer Gleisanlagen zu bieten. In Europa ist er damit die unangefochtene Nummer eins. Das Maschener Ungetüm wurde zwischen 1977 und 1980 schrittweise eröffnet und ersetzte mehrere Hamburger Rangierbahnhöfe, die als veraltet galten.
Der Bahnhof mit dem längsten Namen Europas: Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch (Wales)
Da versteht man nur noch Bahnhof: „Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch“ heißt die kleine Gemeinde im Nordwesten von Wales, die damit den längsten Ortsnamen Europas trägt. Den entsprechenden Rekord hält damit auch der viktorianische Bahnhof des etwa 3.000 Einwohner großen Städtchens. Im Walisischen bedeutet das 58 Buchstaben umfassende Wortungetüm: „Marienkirche in einer Mulde weißer Haseln in der Nähe eines schnellen Wirbels und der Thysiliokirche bei der roten Höhle“. Ein Schuhmacher soll sich im 19. Jahrhundert den Schabernack ausgedacht haben, um das Dorf interessanter zu machen. Das gelang ihm auch. Noch immer reist kaum ein Tourist wieder ab, ohne ein Foto vom meterlangen Bahnhofsschild zu machen. Die Einheimischen ersparen sich übrigens den Zungenbrecher. Sie sagen einfach „Llanfairpwll“.
VR China baut 1.000 km lange Transrapid-Strecke
In der Volksrepublik China sollen bereits im Jahr 2020 die Arbeiten für den Bau einer neuen, 1.000 km langen Magnetschnellbahn (Transrapid Maglev) beginnen. Nach Angaben offizieller chinesischer Medien sollen moderne Transrapid-Züge zwischen den Millionenstädten Guangzhou und Wuhan mit einer Geschwindigkeit von zunächst 600 km/h fahren. Die Fahrzeit zwischen den beiden Städten solle mit Maglev von etwa 10 Stunden dann auf lediglich zwei Stunden verkürzt werden. Die Transrapid-Trasse werde zugleich vorsorglich für ein Geschwindigkeitsmaximum von 1.000 km/h ausgelegt. Der CRRC Qingdao Sifang startete im Juli 2016 ein staatliches Forschungs- und Entwicklungsprogramm mit Beteiligung von mehr als 30 chinesischen Unternehmen, Universitäten und Forschungsinstituten zur Entwicklung von Magnetschnellbahnen. Im Mai 2019 stellte die China Railway Rolling Stock Corporation dann einen Maglev-Prototypen vor, der Geschwindigkeiten von 600 km/h erreichen soll. Das Unternehmen hofft, die Serienproduktion des Maglev bereits im Jahr 2021 beginnen zu können. Widersprüchliche Informationen bestehen zur Frage eines kommenden Einsatzes supraleitender Materialien. Jing Shiyuan, der in den Wuhan Evening News als Ingenieur des staatlichen Unternehmens vorgestellt wurde, habe von Hochtemperatursupraleitern gesprochen, die den Magnetbahnen Geschwindigkeiten von 1000 km/h ermöglichen solle. EIn entsprechendes Projekt sei im Jahr 2015 gestartet und ein Modell für Tests bereits im folgenden Jahr hergestellt worden. Es ist davon auszugehen, dass solche Geschwindigkeiten derzeit nur in Tunneln mit verringertem Luftdruck (Teilvakuum) erreicht werden können. Solche Konzepte, die in Südkorea, Indien und China intensiver diskutiert werden (sogenannter Hyperloop), sind in der Fachwelt im Hinblick auf Praxistauglichkeit und Kosten stark umstritten. Im September 2019 wurden von der National Railway Administration eine Reihe technischer Normen für Magnetbahnen veröffentlicht, die ab 2020 Gültigkeit haben werden. Die Normen definieren und vereinheitlichen die grundlegenden technischen Spezifikationen, darunter auch die Spurweite, welche weiterhin der Transrapid-Norm zu entsprechen scheint. China nahm 2002 seine erste Magnetschnellbahn mit dem in Deutschland entwickelten Transrapid in Betrieb, eine 30 Kilometer lange Strecke zwischen dem Shanghai Pudong International Airport und der Longyang Road Station. Jetzt scheinen ehrgeizigere Pläne für die Magnetbahn Gestalt anzunehmen. In deutschsprachigen Medien wird über diese technologischen Entwicklungen in China kaum berichtet.